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Autor: Urs Seiler, Geschäftsführer Smartville AG/ Saim Arslan, Leiter Entwicklung, Hawle Armaturen AG
Gehen wir auf eine Zeit der Wasserknappheit zu und wo, in welchen Regionen? Was sind die Gründe und ist dieser Prozess irreversibel?
Wasserknappheit ist ein globales Problem, das viele Länder und Regionen betrifft. Dies sind gemäss dem World Resources Institute einige der Regionen, in denen Wasserknappheit besonders ausgeprägt ist:
Naher Osten und Nordafrika: Die Länder dieser Region sind von Wasserknappheit betroffen, da sie in einer trockenen und ariden Region liegen. Einige der Länder mit hohem Wassermangel sind Ägypten, Jordanien, Israel, Syrien und der Jemen.
Subsahara-Afrika: Viele Länder in Afrika südlich der Sahara leiden unter Wassermangel, insbesondere in der Sahelzone und am Horn von Afrika.
Indien und Pakistan: Die Länder Südasiens haben aufgrund der wachsenden Bevölkerung und der Auswirkungen des Klimawandels mit Wasserknappheit zu kämpfen. Insbesondere in Indien und Pakistan sind die Wasserressourcen stark beansprucht.
Teile von China: Einige Teile von China, insbesondere der Norden, leiden unter Wasserknappheit aufgrund von Dürren und einer hohen Bevölkerungsdichte.
Teile von Südamerika: Einige Länder in Südamerika, wie z.B. Chile, Peru und Brasilien, haben aufgrund von Dürren und einer hohen Nachfrage nach Wasser mit Wasserknappheit zu kämpfen.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass Wasserknappheit auch in anderen Ländern und Regionen auf der ganzen Welt ein Problem darstellt. Die Verfügbarkeit von Wasser ist oft abhängig von vielen Faktoren, wie zum Beispiel der geografischen Lage, dem Klima, der Bevölkerungsdichte, der Nutzung der Wasserressourcen, der Wartung der bestehenden Leitungsnetze und der nachhaltigen Erschliessung von Versorgungsleitungen.
Es gibt verschiedene Gründe für Wasserknappheit, die von Region zu Region unterschiedlich sein können. Einige der häufigsten Ursachen sind:
Klimawandel: Der Klimawandel hat Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit, insbesondere durch Veränderungen des Niederschlagsmusters, höhere Temperaturen und erhöhte Verdunstungsraten.
Bevölkerungswachstum: Die wachsende Bevölkerung in vielen Teilen der Welt erhöht den Bedarf an Wasser, sowohl für den menschlichen Konsum als auch für die Landwirtschaft und Industrie.
Landnutzung: Die Art der Landnutzung, einschliesslich des Anbaus von Wasserpflanzen und der Abholzung von Wäldern, kann die Wasserverfügbarkeit beeinträchtigen.
Wasserverschmutzung: Die Verschmutzung von Wasserressourcen durch Industrie, Landwirtschaft und menschliche Aktivitäten kann die Wasserverfügbarkeit verringern und das Wasser unbrauchbar machen.
Übernutzung von Wasserressourcen: Die Übernutzung von Wasserressourcen kann zu sinkenden Grundwasserspiegeln und zum Austrocknen von Flüssen und Seen führen.
Infrastrukturen: Der Verlust der Wasserressourcen über alte und defekte Leitungen. Das aufbereitete Wasser versickert ungenutzt.
Ob die Wasserknappheit irreversibel ist, hängt von vielen Faktoren ab, einschliesslich der Art und Schwere der Ursachen. In einigen Fällen können Massnahmen ergriffen werden, um die Wasserverfügbarkeit zu erhöhen, wie z.B. durch Wassermanagement, Recycling von Wasser oder Investitionen in alternative Wasserquellen wie Entsalzungsanlagen. In anderen Fällen kann die Wasserknappheit jedoch zu langfristigen Auswirkungen führen, die nur schwer oder gar nicht rückgängig zu machen sind, wie z.B. der Zerstörung von Ökosystemen oder dem Verschwinden von Flüssen und Seen. Es ist daher wichtig, Massnahmen zur Reduzierung von Wasserknappheit zu ergreifen und langfristige Strategien zu entwickeln, um die Wasserverfügbarkeit aufrechtzuerhalten.
Was bedeutet «sustainable water management»?
Nachhaltiges Wassermanagement bedeutet die effektive und langfristige Nutzung, Bewahrung und Schutz von Wasserressourcen, um die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen zu erfüllen. Es beinhaltet die Berücksichtigung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Aspekte bei der Verwaltung von Wasserressourcen. Nachhaltiges Wassermanagement zielt darauf ab, den Wasserverbrauch und die Wasserentnahme in einem nachhaltigen Rahmen zu halten, um die natürlichen Wasserkreisläufe aufrechtzuerhalten, die Ökosysteme zu schützen und die Verfügbarkeit von Wasser für zukünftige Generationen zu gewährleisten.
Ein wichtiges Ziel des nachhaltigen Wassermanagement ist es, eine gerechte Verteilung von Wasserressourcen zwischen verschiedenen Nutzern und Sektoren sicherzustellen, wie z.B. Landwirtschaft, Industrie und Haushalten. Es beinhaltet auch die Förderung von Wasserrecycling, Abwasserbehandlung und Entsalzung, um die Wasserverfügbarkeit zu erhöhen und die Auswirkungen von Wasserknappheit zu reduzieren.
Um nachhaltiges Wassermanagement zu erreichen, müssen verschiedene Massnahmen ergriffen werden, einschliesslich der Implementierung von effektiven Wasserpolitiken, der Förderung von Wasserrechten, der Stärkung von Institutionen und der Nutzung von Technologien zur Verbesserung der Wassernutzungseffizienz. Darüber hinaus müssen auch die Auswirkungen des Klimawandels und die steigende Nachfrage nach Wasser berücksichtigt werden, um eine langfristige und nachhaltige Wasserbewirtschaftung zu gewährleisten.
Warum wird eigentlich nicht mehr Meerwasser rezykliert, die Technologie ist ja vorhanden?
Die Entsalzung von Meerwasser ist eine Technologie, die es ermöglicht, Salzwasser in Trinkwasser umzuwandeln. Es gibt verschiedene Methoden zur Entsalzung von Meerwasser, wie z.B. Umkehrosmose und Dampfdestillation. Die Technologie zur Entsalzung von Meerwasser ist seit vielen Jahren vorhanden und wird bereits in einigen Ländern zur Trinkwassergewinnung eingesetzt.
Es gibt jedoch mehrere Gründe, warum die Entsalzung von Meerwasser noch nicht weit verbreitet ist. Einer der Gründe ist, dass die Entsalzung von Meerwasser in der Regel teurer ist als die Nutzung von Süsswasserquellen wie Flüssen und Seen. Die Kosten für die Entsalzung von Meerwasser hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Art der Technologie, dem Energiebedarf und der Salinität des Wassers.
Ein weiterer Faktor ist der Energieverbrauch. Die Entsalzung von Meerwasser erfordert grosse Mengen an Energie, insbesondere bei der Umkehrosmose-Methode. Der Einsatz von fossilen Brennstoffen zur Energieerzeugung kann jedoch zu Umweltverschmutzung und Treibhausgasemissionen führen.
Darüber hinaus gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der Entsalzung von Meerwasser auf die Umwelt. Die Entsalzung von Meerwasser erzeugt Salzabfälle und brackiges Wasser, die entsorgt werden müssen. Diese Abfälle können die Umwelt belasten, wenn sie nicht ordnungsgemäss entsorgt werden.
Trotz dieser Herausforderungen wird die Entsalzung von Meerwasser zunehmend als wichtige Option zur Bewältigung von Wasserknappheit in einigen Regionen der Welt betrachtet. In Zukunft wird es wahrscheinlich eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen geben, um die Wasserverfügbarkeit zu erhöhen, wie z.B. die Nutzung von Grundwasserressourcen, die Verbesserung der Wassernutzungseffizienz und die Entsalzung von Meerwasser.
Was ist der Beitrag der digitalen Transformation für die Wasserversorgung von sogenannt «smarten» Städten?
Die digitale Transformation spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung smarter Städte der Zukunft. Digitale Technologien können dazu beitragen, die Effizienz, Nachhaltigkeit und Lebensqualität in Städten zu verbessern. Hier sind einige Beispiele, wie die Digitalisierung zur Smart City der Zukunft beitragen kann:
Verbesserte Verkehrssteuerung: Digitale Technologien wie Verkehrsmanagement-Systeme, GPS und Echtzeit-Verkehrsdaten können dazu beitragen, den Verkehrsfluss zu optimieren und Staus zu reduzieren.
Energieeffizienz: Smart Grids und intelligente Gebäudetechnologien können dazu beitragen, den Energieverbrauch zu reduzieren und die Energieeffizienz in Städten zu erhöhen.
Nachhaltige Ressourcennutzung: Sensoren und IoT-Technologien können dazu beitragen, den Verbrauch von Wasser, Energie und anderen Ressourcen in Städten zu überwachen und zu optimieren.
Diese und viele weitere Anwendungen von digitalen Technologien können dazu beitragen, Städte effizienter, nachhaltiger und lebenswerter zu machen. Dabei ist jedoch auch zu berücksichtigen, dass die Digitalisierung der Stadtentwicklung mit Herausforderungen einhergeht, wie Datenschutz, Cybersicherheit und sozialer Inklusion. Es ist daher wichtig, die Digitalisierung der Stadtentwicklung mit einem holistischen Ansatz und unter Einbeziehung aller Interessengruppen zu gestalten.
Wo steht Hawle im Emissionenradar der EU von Scope 1 bis Scope 3?
Wie viele Unternehmen ist auch die Firma Hawle Armaturen AG zur Einhaltung des Gross-Verbraucher-Artikels (GVA) verpflichtet. In Zusammenarbeit mit externen Institutionen wurde mit dem Bund bis 2030 eine Universal-Zielvereinbarung unterzeichnet, die zur Steigerung der Energieeffizienz und Reduzierung der CO2-Emissionen im Unternehmen formuliert ist. Somit wird bestätigt, dass die Hawle Armaturen AG mit höherer Energieeffizienz zu einer besseren Umwelt und zur nachhaltigen Zukunft für das Land seinen Beitrag dazu leistet und somit Scope1 wie auch Scope 2 erfüllt. Für die vor- und nachgelagerten Tätigkeiten (Scope 3) sind wir zusätzlich bestrebt, die Anforderungen zu erfüllen.
Wie wichtig ist der Begriff «Wasser 4.0» für Hawle? Und wo steht die Schweizer Wirtschaft zum Thema Wasser 4.0?
«Wasser 4.0» ist ein wichtiger Begriff für Unternehmen in der Wasserwirtschaft wie Hawle, da er die Digitalisierung und die Integration von intelligenten Technologien in den Wassersektor beschreibt. Der Einsatz von digitalen Technologien ermöglicht es Unternehmen wie Hawle, Wasserressourcen effizienter zu nutzen und zu verwalten, sowie die Qualität und Verfügbarkeit von Wasser für Verbraucher zu verbessern.
Hawle ist ein Unternehmen, das innovative Lösungen für die Wasserwirtschaft anbietet und sich für die nachhaltige Nutzung und den Schutz von Wasserressourcen einsetzt. In diesem Kontext ist der Begriff «Wasser 4.0» für Hawle von Bedeutung, da er das Potenzial für eine ressourceneffiziente, flexible und optimierte Wasserver- und -entsorgung beschreibt, das durch den Einsatz von digitalen Technologien und Smart-Grid-Lösungen erreicht werden kann.
Hawle hat in der Vergangenheit bereits Produkte entwickelt, die in den Bereich «Wasser 4.0» fallen, wie zum Beispiel intelligente Hydranten, die die unbefugte Manipulation oder Umfahren, sowie den Wasserverbrauch und die Qualität des Wassers in Echtzeit überwachen und analysieren können. Die Integration von digitalen Technologien in die Produkte und Dienstleistungen von Hawle wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, um die Nachhaltigkeit und Effizienz in der Wasserwirtschaft zu verbessern.
«Wasser 4.0» ist ein Begriff, der sich auf die Digitalisierung im Bereich der Wasserwirtschaft bezieht. In der Schweiz hat die Wasserwirtschaft eine grosse Bedeutung, da sie für die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und für die Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen unerlässlich ist.
Die Schweizer Wirtschaft und insbesondere Unternehmen in der Wasserwirtschaft wie Hawle, sind sich der Bedeutung von «Wasser 4.0» bewusst und haben begonnen, digitale Technologien in ihre Aktivitäten zu integrieren. Unternehmen wie Hawle setzen auf die Entwicklung von intelligenten Armaturen zur Verbesserung und Optimierung der Wasserwirtschaft.
Die AQUA Suisse ist die Schweizer Fachmesse für kommunales und industrielles Wassermanagement. Was ist die Mission von Hawle auf Messen wie der AQUA Suisse/flow und anderen? Was bringen Hawle Messeteilnahmen, die auf anderem Weg (online!) nicht erreicht werden können?
Die Teilnahme von Hawle an Fachmessen wie der AQUA Suisse/flow ist eine wichtige Möglichkeit, um die neuesten Produkte, Lösungen und Technologien im Bereich der Wasserwirtschaft zu präsentieren und mit Kunden, Partnern und Interessenten in Kontakt zu treten.
Die Mission von Hawle auf Messen wie der AQUA Suisse/flow ist es, die Aufmerksamkeit auf die innovativen Lösungen zu lenken, die das Unternehmen für die Wasserwirtschaft anbietet, sowie um zu demonstrieren, wie diese Lösungen dazu beitragen können, die Nachhaltigkeit und Effizienz in der Wasserversorgung und -entsorgung zu verbessern.
Messen bieten eine einzigartige Gelegenheit, um persönliche Kontakte zu knüpfen und Beziehungen zu Kunden und Partnern aufzubauen. Durch direkte Interaktion und Gespräche mit potenziellen Kunden kann Hawle Feedback zu seinen Produkten und Dienstleistungen erhalten und wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Anforderungen der Zielgruppen gewinnen.
Darüber hinaus können Messen auch als Plattform dienen, um neue Marktchancen und Trends im Bereich der Wasserwirtschaft zu identifizieren, sowie um das Bewusstsein für wichtige Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu schärfen.
Hawle richtet sich an der AQUA Suisse/flow-Messe an verschiedene Zielgruppen, darunter Kommunen, Versorgungsunternehmen, Ingenieurbüros, Installateure, Bauunternehmen sowie an private und gewerbliche Endverbraucher. Die Messezielsetzungen von Hawle umfassen in der Regel die Präsentation von innovativen Produkten und Lösungen, den Aufbau von neuen Geschäftsbeziehungen, sowie die Pflege bestehender Kundenbeziehungen.
Insgesamt bieten Messen wie die AQUA Suisse/Flow für Hawle eine einzigartige Möglichkeit, um die Marke zu stärken, das Bewusstsein für seine Produkte und Lösungen zu erhöhen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschliessen.
In Kooperation mit Smartville AG und Hawle Armaturen AG
Quelle: https://www.aqua-suisse-zuerich.ch/de/2023/10/04/interview-mit-saim-arslan-leiter-entwicklung-von-hawle-armaturen-ag/